Ford RS 200

Ford RS 1600

Der Ford RS 1600/200 war ausschließlich für den Einsatz im Rallyesport, genau genommen in der damaligen Gruppe B, konzipiert worden und wies daher die dafür typischen Eigenheiten wie einen Allradantrieb und einen Mittelmotor auf. Für die Homologation in der Gruppe B musste lediglich eine Serie von 200 Fahrzeugen produziert, was bei mehreren Herstellern zur Entwicklung reiner „Rennmaschinen“, den sogenannten „Gruppe-B-Monstern“ führte.
Der RS200 wurde ab 1983 entwickelt, nachdem das auf dem Escort der dritten Baureihe basierende Projekt RS1700T (mit Heckantrieb) vorzeitig wegen befürchteter Erfolglosigkeit von Ford abgebrochen wurde. Bis 1985 waren die Teile für alle benötigten 200 Fahrzeuge hergestellt, komplettiert wurden mutmaßlich aber nur 140 bis 146 Autos. Auch deswegen, weil man einen Teil der noch nicht komplett fertiggestellten Fahrzeuge für benötigte Ersatzteile später wieder in ihre Einzelteile zerlegte. Außerdem wurden einige Testfahrzeuge von Ford selbst verschrottet. Heutzutage sind rund 140 Ford RS200 bekannt, die man als genuine (engl. für authentisch) bezeichnet, weil sie von Ford respektive im Ford-Auftrag komplettiert wurden. Darüber hinaus gibt es sogenannte Bitsa cars (bits = engl. für [Ersatz-]Teile), die nachträglich aus Originalteilen mit Ford-Seriennummern entstanden.
Der Name entstand aus der Abkürzung für Rallye Sport und der für die Homologation notwendigen Stückzahl.
Der Motor
Der DOHC-Vierzylindermotor des RS 1600 mit 16 Ventilen und Turboaufladung wurde von Cosworth entwickelt. Der Cosworth-BDT-Block hat 86 mm Bohrung und 77,62 mm Hub, woraus6 sich ein Hubraum von rund 1,8 Litern ergibt. Der Motorblock basiert im Wesentlichen auf dem des RS1700T, er hat aber Trockensumpfschmierung und optimierte Wasser- und Kraftstoffpumpen. Der Auspuffkrümmer ist ein Schweißteil aus hitzebeständigen Stahlrohren.
Der Turbolader des Fahrzeugs stammte von Garrett und war eine Evolution der Modelle T03 und T04. Der Ladedruck wurde für den Renneinsatz auf 1,2 bar erhöht. Mit einem verringerten Kompressionsverhältnis von 7,8:1 ließen sich zumindest theoretisch 279 kW (374 PS) Leistung erreichen.
Später wurden noch einmal 20 Einheiten des RS200 mit sogenannten Evolution-2-Motoren (2137 cm3 Hubraum) homologiert, die von dem Briten Brian Hart entwickelt worden waren, fast ausschließlich im Rallycross-Sport zum Einsatz kamen und denen maximale Leistungen von über 485 kW (650 PS) attestiert wurden.
Getriebe und Übersetzung
Das Fahrzeug hat drei Selbstsperrdifferentiale von Ferguson, um die vier Räder anzutreiben. Eins wurde als Mitteldifferential nahe dem Fünfganggetriebe eingebaut, die anderen zwei waren an den Achsen angebracht. Dieses Setup wurde gewählt, um dem RS 1600 eine Leistungsaufteilung von 37 % auf der Vorderachse und 63 % auf der Hinterachse zu ermöglichen. Das Mitteldifferential kann verriegelt werden,um auf sehr glatten Oberflächen die Kraftverteilung von der Haftung der Räder abhängig zu machen. Diese Verriegelung wird über einen Handhebel innerhalb des Cockpits aktiviert und wurde nur in den für Rallyes bestimmten Wagen geliefert.
Die 16-Zoll-Räder sind aus Aluminium und wurden mit den ersten Pirelli-Reifen der Spezifikation P700 225/50 VR 16 bezogen.
Quellen:
Wikipedia und http://www.pistonheads.com